Nachgefragt: Maßnahmen nach Warntag 2020 in TKS? (Teil 1)

Wie steht es um die rechtzeitige Warnung bei Gefahrenlagen in TKS

TKS | Erinnern Sie sich noch an den Warntag (10. September) im vergangenen Jahr? "Mit einem deutschlandweiten Probealarm sollte am Vormittag für Gefahrenlagen wie Unwetter oder Anschläge geübt werden. Doch am sogenannten Warntag ging vieles schief. Das Bundesinnenministerium zeigt sich selbstkritisch", berichtete die "Tagesschau".

Eine Erkenntnis war u.a., dass das Land auf jeden Fall wieder mehr Sirenen, die nach Beendigung des Kalten Krieges vielerorts demontiert wurden, benötigt. TKSzeit erfuhr damals von der Teltower Feuerwehr, dass akustische Warnsysteme in Planung und deren Installation für das kommende Jahr (2021) vorgesehen seien. Auch die Mitglieder der FFW Stahnsdorf haben das Thema Sirenen in der Gemeindevertretung vorgebracht.
2021 07 20
Aus gegebenem Anlass hat TKSzeit in den drei Rathäusern nachgefragt, wie es um die Warnsysteme bestellt ist.

Teil 1: Teltow

TKSzeit: Wie ist der aktuelle Stand bei der Installation von Sirenen in Teltow?
Antwort: Die Stadt Teltow hat für 2021 die Installation von Sirenenanlagen geplant. Die finanziellen Mittel sind im Haushalt bereits verankert. Die Planungsangebote liegen vor. Das Vergabeverfahren ist derzeit in Vorbereitung.

TKSzeit: Wie viele Sirenen sind bereits bzw. sollen installiert werden?
Antwort: Auf Grundlage der technischen Daten wurden für Teltow und Ruhlsdorf drei Standorte, jeweils mit einem Radius von rund zwei Kilometern, ermittelt. Somit kann die Bevölkerung in diesen Radien adäquat alarmiert und informiert werden.

TKSzeit: Wurde Informationsmaterial erstellt, gedruckt und online abrufbar, das die Bedeutung der Sirenensignale und daraus resultierende Verhaltensregeln beschreibt?
Antwort: Nach der Fertigstellung wird umfangreiche Informationsarbeit über die regionalen und sozialen Medien geleistet. Auch Probealarme wird es geben.

TKSzeit: Welche Möglichkeiten haben die Kommunen generell, eigenen Katastrophenschutz zu betreiben, oder dürfen sie erst warnen und (re)agieren, wenn eine "Ansage von ganz oben" kommt?
Antwort: Der örtliche Katastrophenschutz/Zivilschutz ist sogar eine Pflichtaufgabe der Träger. Teltow verfügt bereits seit Jahren über ein ständig wachsendes Zivilschutzlager, um den örtlichen Zivilschutz zu gewährleisten. Die Stadt investiert umfänglich in Material, z.B. technische Ausrüstung, Sandsäcke, Zelte, Rüstmaterial, Pumpen, Kettensägen, Beleuchtungsanlagen, externe Heizungen, mobile Stromerzeuger, Betten etc. für Notunterkünfte, sowie in die Ausbildung der Einsatzkräfte.

Vielen Dank an die Stadt Teltow für die Beantwortung unserer Fragen.


Unser Beitrag vom 11.9.2020:

Nachtrag zum Warntag
Warntag-Erkenntnis: Sirenen sind unverzichtbar

Das bundeseigene Modulare Warnsystem (MoWaS), das als Ergänzung der Warninfrastruktur der Länder ab 2001 entwickelt wurde, soll Warnmeldungen auf verschiedenen Wegen und möglichst schnell verbreiten. Smartphonebesitzer können sich entweder die MoWaS-App oder andere Warn-Apps, die auf der Basis der MoWaS-Meldungen informieren, wie z.B. Nina oder KATWARN installieren. Doch ist ein digitales Warnsystem, selbst wenn es pünktlich informieren sollte, ausreichend?
Nachts, wenn die meisten Menschen schlafen, Fernseher und Radios audgeschaltet sind und auch viele Smartphones Pause machen, werden nur wenige erreicht. Wie werden Schüler und Lehrer informiert, wenn gerade Unterrichtszeit ist? ...
Auf Sirenen, die akustisch alarmieren oder warnen, kann wohl auch in der heutigen Zeit nicht verzichtet werden. Sie sind ein probates Mittel, zu JEDER Zeit schnell und viele Menschen zu erreichen. Die Bedeutung der Sirenensignale und daraus resultierende Verhaltensregeln zu vermitteln, dürfte nicht das Problem sein.

Auf Anfrage bei der Feuerwehr Teltow wurde TKSzeit informiert, dass auch die Stadt derzeit über keine Sirenen verfügt, aber in der Planung für das kommende Jahr die Installation von Sirenen in Teltow vorgesehen sei.
Von der FFW Stahnsdorf war zu erfahren, dass die einzig verbliebene Sirene auf dem alten Feuerwehrturm in der Wilhelm-Külz-Straße manuell eingeschaltet wurde und von 11 bis 11:05 Uhr lief. Auch in Stahnsdorf wurde "der Fall" Sirenen bereits in der Gemeindeverwaltung vorgetragen.
Es sieht ganz danach aus, dass es 2021 in der TKS-Region wieder Sirenen geben wird.
Übrigens: Wer Fragen zu Warnsystemen u.ä. hat, erhält bei den Freiwilligen Feuerwehren Antworten. Immer kompetent und freundlich.

Feuerwehr Teltow - FFW Stahnsdorf - FFW Kleinmachnow

(TKSzeit)

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