Titanen on Tour haben zum letzten Mal eine Landesgrenze passiert

Friedensmission und spannende Abenteuer

Am 24. September 2018 haben die von rheinisch-deutschen Kaltblütern und Mulis gezogenen Planwagen zum letzten Mal eine Landesgrenze passiert. Auf dieser Tagesetappe geht es von Laagna (Estland) nach Iwangorod (Russland).
Jetzt sind es nur noch neun Etappen bis zum Ziel Weliki Nowgorod.
Auch TKSzeit gratuliert zu dieser gigantischen Leistung des Teams und der Tiere.
Iwangorod
+ Aus einer Pressemitteilung der Titanen on Tour +

Friedensglocke und Bären am Peipussee in Estland

Titanen on Tour Regen, Regen, Regen – der erste Regentag des ganzen Trecks war am 17.09.2018 in Estland. Kalt war es, als wir am wunderbaren Peipussee (dem fünftgrößten See Europas) friedlich mit unseren Pferden entlangzogen.

Was sind hier nicht alles schon für Schlachten geschlagen worden! Die wohl bekannteste war am 5. April 1242. Auf dem zugefrorenen See schlug der Nowgoroder Fürst Alexander Newski vernichtend die Truppen des Deutschen Ordens und seiner Verbündeten.
Vor dem Regen hatte ich mich unter die Friedensglocke zurückgezogen, betrachtete das gute Stück und sinnierte über den Sinn unserer Mission. Diesmal ist die Bronze eine Glocke und nicht eine Kanone! Auf estnisch heißt Frieden „Rahu“. So steht es auch auf der Glocke. Rahu rufen wir den Menschen an den Straßen zu.
Spontan schenken sie uns Essen, Trinken oder ihre Fahne. Immer, wenn wir bewohnte Gebiete durchfahren, läuten wir die 70 Kilogramm schwere Glocke. Dabei kann sie von zwei Seiten geläutet werden. Das wird ermöglicht, durch die „russische“ Aufhängung. Nicht die Glocke wird bewegt, sondern der Klöppel. Findige „Trecker“ haben die Läuteschnüre so befestigt, dass der Kutscher von Kutschbock und der „Läutnant“ hinten auf dem Wagen gleichzeitig läuten können.
Bewegend wird es sein, wenn wir am 21. September am „Friedenstag“ vereint mit vielen europäischen Glocken für den Frieden läuten. Das wird in Jöhvi kurz vor der russischen Grenze sein. Bis dahin sind es noch ein paar Tage, die bestimmt noch Spannendes zu bieten haben. Gestern kam eine estnische Frau zu uns und brachte Tschai (Tee). Wir pflegten gute Völkerverständigung und friedlich grasten die Pferde auf der Koppel. Da erzählte sie uns, dass wir keine Angst vor Dieben haben müssen, da ein „Estibär“ mit Jungen in der Gegend sei. Nun war es vorbei mit der friedlichen Stimmung! Schleunigst wurde ein Feuer entzündet und eine Nachtwache organisiert. Bis jetzt haben wir den Bären noch nicht gesehen. Auch die zu Hause gebliebenen Brücker werden am Freitag ihre Kirchenglocken läuten und in Gedanken und mit dem Herzen bei Ihren Abenteurern „auf Tour“ sein.

Möglich wurde dieses gigantische Projekt erst durch die großzügige Förderung mit einer Bundeszuwendung im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 SHARING HERITAGE.

Am heutigen Ruhetag werden nun Pferde, Menschen und Wagen gepflegt, sowie auf den Grenzübertritt nach Russland am 24.09.2018 in Narwa vorbereitet. Dann treten wir die letzte Etappe unserer langen Friedensreise an. Wir hoffen auf Sonne, wenn wir die große Friedensglocke an ihrem Zielort Weliki Nowgorod als Zeichen des Friedens überreichen werden.

(Pressemitteilung im Auftrag des Kaltblut Zucht- und Sportvereins Brück e.V. | Text: Pfarrer Helmut Kautz,
Kaltblut Zucht- und Sportverein Brück e.V., Lindenstraße 37, 14822 Brück, Tel. + 49 (0) 157 56371457)

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Die Friedens-Tour und Stationen können Sie auch direkt auf der Titanen-on-Tour-Seite verfolgen.