Albers: „S-Bahn-Verlängerung nach Stahnsdorf ist sinnvoller“
Bürgermeister kritisiert einseitige politische Forderungen nach der Stammbahn –
ökologisch und ökonomisch sei diese für TKS die schlechtere Variante


S Bahn Stahnsdorf privatDen neuesten Argumenten des Arbeitskreises Verkehr der Brandenburger SPD für einen Wiederaufbau der Stammbahn tritt Bürgermeister Bernd Albers deutlich entgegen. Das vorgenannte Gremium hatte mit seinem Beschluss vom 25. Januar beide Landesregierungen dazu aufgefordert, das Projekt für eine Förderung durch Bundesprogramme anzumelden und die nötigen Eigenmittel bereitzustellen. Ferner sollen aus einem gemeinsamen Infrastrukturfonds ab 2017 die erforderlichen Planungsleistungen sowie Nutzen-Kosten-Untersuchungen vorfinanziert werden, heißt es.
„Ein Projekt wie die Verlängerung der S-Bahn-Linie 25 von Teltow nach Stahnsdorf, das sich in einem überschaubaren Kostenrahmen hält und 61.000 Menschen wirklich weiterbringt, ist einer wirtschaftlich fragwürdigen und für die Bevölkerung durch Emissionen stärker belastenden Bahntrasse vorzuziehen“, so Albers. Daher bedürfe es bezüglich einer verbesserten SPNV-Anbindung der TKS-Region keiner Kosten-Nutzen-Untersuchungen, sondern lediglich gesunden Menschenverstands, fügt der Bürgermeister hinzu.

Er erinnert daran, dass die Trasse und der Bahnhof an der Sputendorfer Straße mit seinem Umfeld planungsrechtlich seit 2012 im gültigen Flächennutzungsplan gesichert seien. Flurstücke wurden, wo nötig, in den vergangenen Jahren angekauft. Die Trasse für die Verlängerung der S 25 von Teltow-Stadt nach Stahnsdorf führt in ausreichender Entfernung an besiedelten Gebieten entlang, aktive Lärmschutzmaßnahmen seien eingeplant. „Eine S-Bahn surrt vor sich hin, ein Güterzug scheppert durch die Landschaft. Soviel Ehrlichkeit gehört dazu, sofern man Stammbahn-Befürworter ist“, sagt Albers. Auf die Stammbahnstrecke würde zweifelsohne auch Güterverkehr verlagert, da die vorhandenen Kapazitätsprobleme auf der West-Ost-Achse der Berliner Stadtbahn anders kaum zu lösen sind, so der Bürgermeister.
In den gemeinsamen Gremien der Region wurden in den letzten Jahrzehnten sowohl die Stammbahn als auch die Verlängerung der S-Bahn aus Teltow nach Stahnsdorf gefordert: (http://ratsinfo-online.net/stahnsdorf-bi/vo020.asp?VOLFDNR=1153). „Diesen Konsens hat die SPD nun offiziell aufgekündigt“, kritisiert Albers.
Dabei sind Fahrgäste in TKS reichlich vorhanden. Der Schwerpunkt der derzeitigen und künftigen Siedlungsentwicklung liege klar in Teltow und Stahnsdorf und nicht in Kleinmachnow, betont Albers. Allein Stahnsdorf wird nach der aktuellen Bevölkerungsvorausschätzung des Landesamtes für Bauen und Verkehr bis 2030 auf 17.200 Einwohner – 20 Prozent mehr als noch 2013 – wachsen. Teltow soll in demselben Zeitraum sogar um 28 Prozent wachsen, Kleinmachnow hingegen um lediglich fünf Prozent.
(TPressemitteilung Gem. Stahnsdorf, Nr. 5/2017 vom 14. Februar 2017 | Foto: privat)